Der 254. Heilbronner Pferdemarkt geht am Montagabend, 26. Februar 2024 zu Ende. Wieder hat das Format gezeigt, dass es trotz Jahrhunderte alter Tradition immer noch funktioniert und verlässlich deutlich Hunderttausende Besucher in das Heilbronner Zentrum zieht. Im 18. Jahrhundert standen noch die Nutztiere im Zentrum und doch war es damals schon ein Event für die ganze Familie.
Und heute noch ist der Markt mit seinem Mix aus Krämermarkt, Ausstellung, Funpark und mit den Pferdevorführungen auf den Anlagen des Reitervereins am Trappensee ein Event, dessen Programm für jedes Alter Attraktionen bietet. In diesem Jahr hat auch das Wetter mitgespielt, was zu besonders vielen Besuchern und damit auch glücklichen Beschickern führte.
Spaß am Schauen, Entdecken und schließlich auch Kaufen haben die Besucherinnen und Besucher des Krämermarkts rund um die Harmonie. Die Auswahl an nützlichen und hochwertigen Haushaltsartikeln, Lebensmitteln, Schmuck aber auch kuriosen Produkten, die fast wie aus der Zeit gerückt scheinen ist einfach spannend.
Wo sonst bekommt man noch die so genannten Kittelschürzen, die Regine Weinschenk in allen Farbtönen und Mustern seit eh an ihrem Stand Ecke Karlstraße/Allee anbietet? Oder wann hat man schon mal die Auswahl an bis zu hundert verschiedenen Werkzeugen zur Mani- und Pediküre? Diese Breite an Produkten hat Tradition und das gibt es in dieser Zusammenstellung heute nur noch auf dem Pferdemarkt.
„Wie eigentlich immer war der Markt so gut besucht, dass vor allem am Sonntagmittag kaum mehr Besucherinnen und Besucher Platz in den dicht bevölkerten Marktgassen gefunden hätten“, berichtet Steffen Schoch, Geschäftsführer der veranstaltenden Heilbronn Marketing GmbH. Das Einzugsgebiet liege etwa 40 Kilometer um die Stadt, so Schoch.
Und dass der Markt in weiten Teilen von Stammkundschaft lebt, weiß Projektleiter Alexander Ghassemi von den Beschickern der in diesem Jahr rund 310 Stände und Fahrgeschäfte: „Einmal im Jahr kaufen sich die Menschen hier ihre Pferdesalbe, den Gemüsehobel und die Lammfelleinlegesohlen. Das hat einfach Tradition“.
Tradition hat der Markt auch für Margarete Assmann, die mit ihrem Käsestand in der Karlstraße Jahr um Jahr dabei ist. „Seit 1971 in Eigenverantwortung, aber schon früher als Kind am Stand der Eltern“, erzählt die 72-jährige Beschickerin, die das „Reisegewerbe“ noch immer liebt. „Hier lernt man immer wieder neue Menschen kennen, das macht Freude – und was man mit Herzblut macht, das gelingt auch“, erklärt die selbständige Händlerin ihr Erfolgsrezept.
Die lauten Marktschreier, welche die Besucherinnen und Besucher mit ihren teils derben Sprüchen zum Lachen bringen und ihnen dabei Tütenweise Kekse, Wurst, Fisch oder Käse zu Sonderpreien anbieten gehören genauso zum Markt, wie die Karussells oder der Streichelzoo für die Kids. Und auch hier finden sich neben modernen Fahrgeschäften auch immer noch die traditionellen Stände, wie die Wurfpfeil-Bude der 90-jährigen Hilde Remmele, die noch lange nicht ans Aufhören denkt.
Traditionsgeprägt und immer noch von zentraler Bedeutung, nicht nur für die Pferdebesitzer, sind auch die Pferdeprämierungen auf den Reitanlagen am Trappensee. 172 Pferde wurden am Wochenende der Jury, bestehend aus dem Zuchtverein Kreis Heilbronn, vorgeführt. In vier Kategorien wurde die begehrte Auszeichnung vergeben.
Als Reit- und Gebrauchspferd wurde der stolze Württemberger Nando von Jürgen Umbach aus Erligheim ausgezeichnet. Jessica Nesper freute sich über die Auszeichnung ihrer Kayleigh als bestes Reitpony in Heilbronn. Bei den Zuchtpferden konnte sich FN-Bundesprämienstute Hexle von Roland Bäuerle aus Neuler-Schwenningen über den begehrten Pokal freuen. Die hübsche Meggy von Sandra Buchwald sahnte in der Kategorie Zuchtpony ab.
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