Stoppelmarkt 2023 war einer der erfolgreichsten Märkte.

(km) Vechta hat einen rekordverdächtigen Stoppelmarkt 2023 erlebt. Darüber waren sich alle Verantwortlichen bei einem Bilanzgespräch im Amtmannsbult schon am letzten Markttag einig. „Das war einer der erfolgreichsten Stoppelmärkte, die ich miterlebt habe“, sagte Bürgermeister Kristian Kater. Seine Einschätzung unterstützte neben anderen auch ein altgedienter Schausteller. Klaus Wilhelm, Betreiber des Riesenrades und Ehrenvorsitzender des Landesverbandes Niedersachsen der Markt- und Schaustellerbetriebe, erklärte: „Der Besuch war der beste, den ich je erlebt habe hier in Vechta, zumindest in den letzten 30 Jahren.“



Jürgen Meyer, Vorsitzender des Vereins reisender Schausteller Vechta, sprach von einem „optimalen Stoppelmarkt, so wie er sein muss“. Sein Pendant Ludger Emken, Vorsitzender der Vereinigung der Stoppelmarktwirte, stimmte zu: „Das war ein historischer Jahrmarkt.“ Entsprechend zufrieden war auch Vechtas Marktmeister Jens Siemer: „Wir hatten lange, lange nicht so einen Besucherandrang.“



Besonders erfreulich fand Klaus Wilhelm, dass an den Stoppelmarkttagen „sehr viele Kinder auf dem Platz waren“. Das hatte auch Jens Siemer zufrieden beobachtet. „Der Stoppelmarkt ist auch Kinderkarussell und Zuckerwatte und nicht nur Party und Bierzelt“, betonte er.



Siemer erinnerte an den „herausfordernden Aufbau“ der Fahrgeschäfte, Zelte und Buden nach wochenlangen Regenfällen, die den Boden aufgeweicht hatten. Gemeinsam mit dem Team des städtischen Bauhofs und dank der selbstlosen Hilfe der Beschicker habe man diese Herausforderungen gemeistert, berichtete er. Mit Marktbeginn verbesserten sich die Bedingungen schlagartig: „Das Wetter war nahezu so getimed, dass es nur nachts oder am Vormittag geregnet hat“, sagte Siemer. Auch die in diesem Jahr spät endenden Sommerferien seien günstig für den Stoppelmarkt gewesen.



Dass die Besucherzahlen wieder auf vor Corona-Niveau steigen würden, hatte sich bereits während des Umzugs am Donnerstag angedeutet. Michael Bavendiek, Leiter des Einsatz- und Streifendienstes im Polizeikommissariat Vechta, berichtete: „Es waren so viele Leute am Straßenrand wie noch nie, das war einer der stärksten Donnerstage.“ Trotzdem hatte die Polizei nur wenige Einsatzlagen zum Start. „Es gab so gut wie keine Einsätze und keine Körperverletzung auf dem Markt“, erklärte Bavendiek. Aufgefallen sei ihm am Donnerstag der hohe Anteil an Menschen aus Vechta und der direkten Nachbarschaft.



Auch an den anderen Tagen war der Stoppelmarkt, gemessen an den großen Besucherzahlen, friedlich. Bis zum Dienstag wurden bei der Polizei nur vier gefährliche Körperverletzungen, 15 einfache Körperverletzungen und ein Raubüberfall angezeigt. Die Zahl der Diebstähle und Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz bewegten sich laut Polizei wie in den Vorjahren ebenfalls in einem überschaubaren Rahmen. Am sehr gut besuchten letzten Markttag – laut Polizei ca. 100.000 Gäste – hatten die Einsatzkräfte dann nur noch wenige, volksfesttypische Delikte wie zwei Körperverletzungsdelikte, eine Beleidigung, eine Bedrohung und drei Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz zu verzeichnen.



Der Polizei zufolge wurden fünf Fälle registriert, in den Falschgeld in Umlauf gebracht wurde. Auch mit Hilfe von Videoüberwachung konnten zwei Verdächtige ermittelt werden. Zudem sind insbesondere die Wirtinnen und Wirte und ihre Teams für das Thema sensibilisiert.



Die Videoüberwachung auf dem Marktgelände zahlte sich auch am Sonntag zwischen 16:00 Uhr und 17:00 Uhr am Eingang West aus. Als viele Gäste den Markt dort verlassen wollten und gleichzeitig viele Menschen zum Stoppelmarkt gingen, entschieden Polizei und Marktleitung mit Blick auf die Videobilder, den sich begegnenden Besucherverkehr zu ordnen. Der Eingang wurde entgegen anderslautender Meldungen nicht gesperrt, sondern die Wege für die An- und Abreise klar definiert. „Wir hatten die Lage jederzeit im Griff“, erklärte Siemer. Nach circa einer halben Stunde hatte sich die Situation bereits wieder entspannt.



Von einem „normalen Stoppelmarkt ohne Ausreißer“, berichtete Henrik Busch, Kreisbereitschaftsleiter des Deutschen Roten Kreuzes. 330 Hilfeleistungen habe der Rettungsdienst bis Dienstagmittag erbracht, diese Zahl bewege sich im Maß der Vorjahre. Sebastian Jütte, der Einsatzleiter des Malteser Hilfsdienstes, berichtete von 35 Einsätzen. Ein Gast habe reanimiert werden müssen, sagte er. Nach Einschätzung der Rettungskräfte hat es einen solch schwerwiegenden Notfall lange nicht auf dem Stoppelmarkt gegeben. Die Reanimation sei erfolgreich gewesen und der Mann in ein Krankenhaus gebracht worden, berichtete Jütte. Für die Freiwillige Feuerwehr sprach Peter Eckhardt, stellvertretender Stadtbrandmeister, von einem „sehr ruhigen Markt“.



Bürgermeister Kater dankte allen haupt- und ehrenamtlichen Einsatzkräften für ihren Dienst auf dem Stoppelmarkt. Allein ihre große Präsenz gebe den Besucherinnen und Besuchern ein sicheres Gefühl, sagte er. Der Stoppelmarkt 2023 habe auch wieder gezeigt, wie groß die Identifikation der heimischen Bevölkerung mit dem Fest sei. „Wir können den Stoppelmarkt mit einem positiven Gefühl beenden und freuen uns auf das nächste Jahr“, sagte Kater.

Das Foto zeigt den starken Besuch auf dem Stoppelmarkt. Die Straßen, Karussells und Zelte waren an allen Markttagen voller Menschen.



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