674.000 Besucher feiern bei guter Stimmung auf dem Cannstatter Wasen.

Während im Sport so mancher nach einer Halbzeit einen Gang zurückschaltet, setzt das Frühlingsfest auf die zweite Hälfte. „Zu Beginn hatten wir schwieriges Wetter“, so Andreas Kroll, Geschäftsführer der in.Stuttgart Veranstaltungsgesellschaft. „Die Besucherinnen und Besucher sind uns aber trotzdem treu geblieben, sodass wir stets einen guten bis sehr guten Zulauf hatten – auf dem Festgelände und in den Zelten.“



Rund 674.000 Besucher sind in den ersten zehn Tagen auf den Wasen gekommen. „Das sind nur knapp 100.000 weniger als vergangenes Jahr. Das ist ein guter Wert. Wir hatten aufgrund des Wetters mit deutlich schlechteren Zahlen gerechnet. Aber allein am vergangenen Wochenende und auch am Maifeiertag war schon richtig was los“, erklärt Kroll. „In der zweiten Hälfte dürften die Besucherzahlen, vor allem mit Blick auf den Kalender und das kommende Wochenende mit gleich vier Veranstaltungen im NeckarPark, noch weiter steigen.“



Sehr zufrieden fällt das Fazit zum Mehrwegbecher-System aus: „Das ist schon jetzt ein voller Erfolg“, freut sich Abteilungsleiter Marcus Christen, verantwortlich für die Feste und den Cannstatter Wasen. „Wer an besucherstarken Tagen, wie zum Beispiel den Familientagen, abends über das Wasen-Gelände läuft, kann sehen, dass deutlich weniger Müll herumliegt. Da gilt es schon jetzt, ein großes Dankeschön an alle Gastronomiebetriebe auszusprechen, dass sie das so toll unterstützen. Daran möchten wir festhalten.“ Seit diesem Frühlingsfest haben sich rund 40 Imbiss-Stände verpflichtet, nur noch Mehrwegbecher gegen ein Pfand von 2,50 Euro auszugeben. Die Becher können an jedem beliebigem anderen Stand zurückgegeben werden.



Doch das Frühlingsfest hielt auch einige Herausforderungen für alle Beteiligten bereit, nachdem es zu Beginn eine Häufung von Infektionen mit dem Norovirus gab und ein Besucher mit Waffe auf dem Festplatz war. „Was das Norovirus angeht, haben das Gesundheitsamt und die Lebensmittelkontrolle der Stadt Stuttgart sehr schnell und gut reagiert“, sagt Kroll.



„Das Team der Lebensmittelkontrolle hat direkt am Montagvormittag, nachdem die ersten Fälle bekannt wurden, begonnen, das gesamte „Göckelesmaier“-Zelt zu überprüfen“, so Dr. Jana Lohmann, Dienststellenleiterin des Amts für öffentliche Ordnung, Lebensmittelüberwachung, Verbraucherschutz und Veterinärwesen der Stadt Stuttgart. „Wir haben intensiv Proben genommen, sowohl von allen Lebensmitteln und Gegenständen als auch für alle möglichen Bakterien. Selbst die Reinigung der Mehrwegbecher, die seit diesem Jahr neu an den Imbiss-Ständen auf dem Frühlingsfest ausgeteilt werden, wurde geprüft. Und alles war negativ, somit war klar, das Norovirus muss von Mensch zu Mensch übertragen worden sein.“



„Es hat auch nach dem ersten Wochenende keine Fälle mehr gegeben, die in Zusammenhang mit dem Frühlingsfest standen“, erklärt Dr. Martin Priwitzer, stellvertretender Amtsleiter des Gesundheitsamtes Stuttgart. „Wer das Virus letztlich verbreitet hat, lässt sich nicht feststellen. Es waren sowohl Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als auch Besucherinnen und Besucher betroffen. Wichtig ist, dass man den Ausbruch schnell in den Griff bekommen hat.“ Und Lohmann ergänzt: „Sowas kann überall ausbrechen, das war einfach Pech.“



Eine weitere Herausforderung war der plötzliche Vorfall um eine Waffe auf dem Frühlingsfest. „Was die Machete angeht, können wir in Abstimmung mit der Polizei sagen, dass das Sicherheitskonzept und das Kamerasystem auf dem Frühlingsfest funktioniert haben“, so Kroll. „Trotzdem nehmen wir den Vorfall sehr ernst und sind froh darüber, dass niemand verletzt wurde.“ Und Christen führt weiter aus: „Unser Sicherheitskonzept hat sich über die Jahre bewährt und wird jedes Jahr überprüft und angepasst. Wir haben an allen Eingängen Kameras und insgesamt mehr als 70 Ordnungskräfte im Einsatz. Zusätzlich patrouillieren Polizistinnen und Polizisten in Streife und Zivil auf dem Gelände. Wir sind ein sicheres Fest und werden alles dafür tun, es auch weiterhin für die Besucherinnen und Besucher zu sein.“



Ausblick: buntes Familienprogramm und eine Premiere
Das Stuttgarter Frühlingsfest ist eine Veranstaltung für die ganze Familie. Entsprechend waren die beiden bisherigen Familientage bereits ein Highlight. „Es ist schön, so viele glückliche Kinder mit ihren strahlenden Augen bei einer Karussellfahrt oder mit einem Luftballontier zu sehen. Dafür steht das Frühlingsfest“, so Christen. Mit dem Maskottchen-Treffen am Mittwoch, 8. Mai 2024, bietet der letzte Familientag ein zusätzliches Spektakel: „17 Maskottchen haben sich angemeldet. Das sind nochmal mehr als vergangenes Jahr, entsprechend voll wird es auf dem Festplatz“, freut sich Christen. Neben „Hasi“ und „Wasi“ sind unter anderem auch „Fritzle“ vom VfB Stuttgart, „Äffle und Pferdle“ und „Lurchi“ von den Basketballern der MHP RIESEN dabei. Als Stargast kommt „Albärt“, das Maskottchen der UEFA EURO 2024 exklusiv vorbei. „Das ist ein Highlight für alle kleinen und großen Frühlingsfest-Fans“, ist sich Christen sicher.



Am Sonntag, 5. Mai 2024, wird es im Albdorf um 13:00 Uhr, um 14:30 Uhr und um 16:00 Uhr erstmals Trachten-Modenschauen zur Württemberger Tracht geben. „Das hat es auf dem Frühlingsfest noch nie gegeben und ist eine Premiere, auf die wir uns alle schon freuen“, sagt Christen. Danach biegt das Frühlingsfest mit dem langen Abschlusswochenende (9. Mai 2024 Christi Himmelfahrt) und dem traditionellen Musik-Feuerwerk zum Abschluss am 12. Mai 2024 um 21:30 Uhr so langsam auf die Zielgerade ein. Bis dahin wünschen sich alle Schausteller, Gastronomen und Marktkaufleute noch möglichst viele sonnige Frühlingstage.





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