Wieder einmal haben Nürnberger Schausteller ihre Innovationskraft unter Beweis gestellt: Der Stad’l hat als ein großer zentraler Treffpunkt den Weg in die Zukunft aufgezeigt. Das Konzept mit offenem Biergarten, Aussichtsterrasse als neues Highlight auf dem Frühlingsfest, leckerem Burgerstyle, Knödelpommes, Kuchen und Törtchen, Tucher Bier und Cocktails ist aufgegangen. Die Menschen haben den Stad’l angenommen.
Wenn die Sonne den Platz verwöhnt, fallen auch unsere Nürnberger Volksfest-Klassiker ganz neu und positiv auf: Das galt besonders für den Magic Friday mit den „Eichenblättern“ aus Hamburg, magische weiße Stelzenläufer namens „Oakleaves Streetshow“ und den artistischen Morphs, die den Platz verzauberten. Oder der Abend mit den „Moviestars und Superhelden“, verkleidete Filmfiguren, um die sich Menschentrauben bilden. Die Sonnenterrasse beim Gigerlas Lössel, die neuen Fahrgeschäfte, das ist unser Volksfest, staunende Gesichter, lachende Kinder, glückliche Familien.
Im Herbst geht es weiter, dann wird das 199. Herbstvolksfest gefeiert. Was für eine Bilanz!
Stimmen vom Platz
Lorenz Kalb, Vorsitzender des Süddeutschen Schaustellerverbandes sagt: „Wir blicken auf ein sehr erfolgreiches Frühlingsfest 2025 zurück. Man hat wieder gesehen, wie gut unser Rahmenprogramm bei den Besuchern ankommt. Die Gäste sind zu Tausenden auf unseren Volksfestplatz geströmt. Und auch die zweite Woche hatte ihre Highlights, mit dem Familientag und besonders der Ladies Night. Die Damen haben am Feiertag, dem 1. Mai 2025, gefeiert bis Feierabend. Es war eine sensationelle Stimmung. Unbedingt erwähnenswert sind noch der ‚Magic Friday‘ und das tolle Abschlussfeuerwerk. Es war wieder sehr friedlich. Wir bedanken uns bei den Sicherheitskräften, bei der Polizei, bei der Feuerwehr, und die Sanitäter, die uns hier hervorragend begleiten auf dem Platz und wenn mal eine Kleinigkeit vorkommt, sofort eingreifen und eingegriffen haben. Es war ein sicheres Fest und vor allem: es war eine Wahnsinnsstimmung. Das bewahrheitete sich auch, als uns der Wettergott ein einziges Mal im Stich ließ, am Samstag, da habe ich tatsächlich etwas erlebt, was für Nürnberg eigentlich unvorstellbar ist. Die Menschen haben bei strömendem Regen getanzt und gefeiert; haben ihr Leben genossen. Es war insgesamt ein außerordentlich erfreuliches Frühlingsfest. Wir freuen uns jetzt auf das 199. Herbstvolksfest, das beginnt am 29. August 2025. Sie können sich auf uns verlassen, bis dahin geben wir unser Herz und unser Engagement, dass wir auch dort wieder eine tolle Veranstaltung abliefern.“
Der Familienbetrieb Maisel mit 600 Biergartenplätze mit Imbiss und Ausschank steht gleich am Eingang „Große Straße“. Mit 17 übernahm der junge Norbert Maisel, Jahrgang 1983, den Biergarten, nachdem der Vater schon mit 50 Jahren gestorben, die Mutter schwer krank war. Bis heute ist Maisels Biergarten ein Ort für Stammgäste und alte Freunde geblieben. Er betont: „Es hat sich manches geändert, worauf man reagieren muss. Zum Beispiel kommen viele Gruppen auf den Platz, die kein Schweinefleisch essen, dafür Rindsbratwürste und Hähnchen. Es wird viel weniger Bier in Maßkrügen bestellt, eher Halbe und oft alkoholfrei. Es werden viel mehr Limosorten, Säfte, Stilles Wasser nachgefragt. Doch eines bleibt gleich: Wenn bei zwei Wochen Festbetrieb nur zwei Tage schlechtes Wetter sind, dann wird das ein super Fest. Das Nürnberger Volksfest ist das allerschönste Volksfest, das ich kenne, alle geben sich Mühe, auch wenn unsere Tage immer 18 Stunden haben.“
Maisels Frau Anja kommt „von Privat“, sie arbeitet noch immer Vollzeit in einem kaufmännischen Beruf. Sie meint: „Während der Nürnberger Volksfeste nehme ich Urlaub, sonst ist das nicht zu schaffen. Denn was oft übersehen wird: Es gibt nicht nur die Öffnungszeiten am Platz, das Personal braucht Unterstützung, die Betriebswäsche muss versorgt werden, die Buchhaltung, der Nachschub muss organisiert werden.“ Ein Biergarten ist ein sehr arbeitsintensiver Betrieb.
Dennis Ruppert, der das Fahrgeschäft „Frisbee“ betreibt, stammt aus Bad Wildungen in Nordhessen, seine Frau ist Nürnbergerin. Nach dem Frühlingsfest geht es nach Kassel, seine Heimat, wo Ruppert im Schaustellerverband auch aktiv ist. Frisbee ist, Obacht Fachbegriff, eine „Rotierende Riesenschaukel“. Er erklärt: „Wir sind zum vierten Mal in Nürnberg. Wir haben Stammkunden und, das ist für Fahrgeschäftebetreiber ein sehr gutes Zeichen: Viele ‚Wiederholungstäter‘. So nennen wir Gäste, die einsteigen, fahren und gleich nochmal fahren. Unser Frisbee ist für Kinder, Jugendliche und Familien geeignet. Rasant, aber nicht extrem. Das Geschäft lief insgesamt super.“
Und eine kleine Volksfest G’schicht zum Schluss: Am Samstag kamen wieder ein paar Dutzende Oldtimer zu auf das Nürnberger Frühlingsfest und natürlich ihre Besitzer. Es waren sehr unterschiedliche Fahrzeuge, Enten (Citroen 2CV), Fiat 500, Ferrari, etliche BMW und Mercedes. Vorneweg fuhren Monika und Didi. Didi ist Kfz-Meister mit eigener Werkstatt in der Nähe von Hersbruck. Sein Cadillac Eldorado Cabriolet Baujahr 1976 in smaragdgrün ist eine besondere Rarität: „Es wurden von diesem Bautyp in diesem Jahrgang insgesamt nur 800 Stück gefertigt, in verschiedenen Farben. In grün höchstens 100. Ich glaube nicht, dass es dieses Auto in Deutschland nochmal gibt.“ Wie die meisten Oldtimer Fans hat auch Didi seinen Cadillac persönlich restauriert und hält ihn in Schuss.
Nach dem Frühlingsfest darf man sich auf das 199. Herbstvolksfest in Nürnberg freuen. Es findet vom 29. August 2025, bis 14. September 2025, statt.
Das Foto zeigt das Retrokarussell „SwingUp“, das aus Japan kam. Toni Thoma aus Andernach und sein Schwiegersohn Werner Rohleder aus Bad Kreuznach betreiben gemeinsam das Flugkarussell „SwingUp“, ein Familienfahrgeschäft, das schon ganz schön herumgekommen ist. 1980 ging es fabrikneu nach Japan in einen Vergnügungspark. Etwa im Jahr 2000 wurde es auf einer internationalen Internetseite für den Verkauf von Fahrgeschäften angeboten. Familienvater Werner Rohleder (drei Kinder) griff zu, auch im Vertrauen auf seine technischen und handwerklichen Fähigkeiten als Mechatroniker. Er zerlegte gute Stück, „nahezu alles wurde erneuert und restauriert“. Jetzt schaut es neu und gleichzeitig retrohübsch aus – und für einen Beobachter aus dem Jahrgang 1960 klingt es auch wie die Fahrzeuge seiner Jugend. 2025 stand es zum ersten Mal in Nürnberg.
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